Momentan ist es grad ein wenig frischer draussen, was passt da besser zu Mittag als ein saftiger Braten. Und durch die Hitze des Rohres spart man sich auch noch das Starten der Heizung.

Hirse als eine der ältesten Getreidesorten, sie wurde schon vor 8000 Jahren zur Fladenbroterzeugung genutzt, hat heutzutage nicht mehr allzuviel Bedeutung in den heimischen Küchen. Vermutlich weil sie nicht den modernen Ansprüchen gerecht wird, da es sich, obwohl geschält (Goldhirse), im Mund immer ein wenig anfühlt als wären die Schalen noch dran. Das sie landwirtschaftlich auch weit geringere Erträge liefert als die üblichen industriellen Getreidesorten (Mais, Weizen), ist noch mit ein Grund, dass sie wirtschaftlich nicht mehr die Rolle spielt, welche sie vor nicht ganz so langer Zeit noch hatte.

Schade eigentlich, da Hirse eine wirklich schmackhafte Abwechslung bietet und mit ihren Inhaltsstoffen (Eisen, Magnesium, Kalium uvm) die anderen Sorten übertrifft. Aber das wichtigste ist, sie verträgt sich hervorragend mit Bier!

Zubereitungszeit: ca 90 min

Zutaten:
(4-6 Personen)

250 g Goldhirse
1/2 L Gemüsesuppe
1 0,5L  Fl Bier
1 kleine Zwiebel
1 – 2 Karotten
5 EL Sojagranulat fein oder grob
5 EL Semmelbrösel
3 EL Stärkemehl
2 EL Senf
1 EL Ketchup
1 TL Paprikapulver
1 – 2 Knoblauchzehen, gepresst oder gehackt
2 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer, Majoran, Thymian, Rosmarin
wer will etwas Chili

3 Knoblauchzehen, 1 EL Senf, etwas Kümmel

Zubereitung:

Hirse 10 min mit Suppe bedeckt leicht kochen, immer wieder etwas Suppe nachgießen, zum Schluss hin recht trocken kochen, so dass nur noch wenig Flüssigkeit im Topf ist. Bier öffnen und gekochte Hirse damit übergießen, kurz aufkochen und von der Hitze nehmen. Zwiebel kleinwürfelig schneiden, Karotten grob raspeln und alles bis auf restliche Suppe und Bier im Topf vermengen. Die Masse sollte jetzt noch ziemlich trocken sein, das gleicht man halb/halb mit Suppe und Bier aus. Sie sollte zu einer etwas feuchteren  gut formbaren Masse werden. Das Ganze nochmals gut abschmecken und 20 min rasten lassen.

Rohr auf 200° C vorheizen. Die 3 Knoblauchzehen schälen und halbieren. Restliches Bier mit etwas Suppe, Kümmel, Salz, Pfeffer und den EL Senf verquierlen (Hansl da bleibt leider nix über). Wer möchte kann sich Kartoffeln und Karotten als Beilage mitbraten. Dafür Kartoffeln in Spalten achteln, grosse 16teln, Karotten je nach Grösse halbieren oder vierteln und  5 cm lang stückeln.

Die Bratenmasse in eine Bratform geben und mit nassen Händen in Bratenform bringen, die Unterseite eher etwas nach innen drücken und Oberfläche mit etwas Feuchtigkeit glatt glänzend streichen. Für 10 min bei 200° C backen, dann Hitze auf 180° C reduzieren und mit Hälfte des Biergemisches vorsichtig untergießen. Braten vorsichtig mit einem Löffel mit dem Biergemisch glasieren. Eventuell Kartoffeln, Karotten und Knoblauch dazugeben und noch ca 20 min braten. Immer wieder etwas Flüssigkeit nachschütten und den Braten glasieren. Die letzten ~10 min nicht mehr glasieren und solange braten lassen bis Flüssigkeit weg ist und Kartoffeln durch sind.

 

Wer lieber Kartoffelpürree hat, kann sich auch dieses dazumachen. Im Bild oben hab ich passend zur Erntezeit Dill-Kohlrabi als Soßengeber. Grundsätzlich passt aber auch Ketchup und Senf super, vor allem kalt auf Brot zur Jause.

Bei den Gewürzen kann man ruhig variieren, mags wer BBQ Style, statt Ketchup BBQ-Sauce dazu, oder Rauchsalz und vielleicht ein Schuss rauchigster Whiskey. Oder lieber indisch, dann halt mit Curry und Joghurt als Flüssigkeitsgeber. Hier sind euch keine Grenzen gesetzt.